Ein unvergesstliches verlängertes Wochenende wurde uns von den Holländer geschenkt. Und alles begann ganz unspektakulär. Viktoria, Monique und Maurin starteten am Donnerstag Mittag in Richtung Niederlande. Die knapp 8stündige Fahrt wurde nur durch den Halt bei Bonn unterbrochen, wo wir noch unsere dritte Reiterin Annick abholten. Und dann trafen wir auch schon in De Mortel ein. Nachdem wir unser Nachtlager bezogen hatten, gesellten wir uns auf dem grossen Platz zu den anderen Reiter und Begleiter aus der ganzen Welt. So erfuhren wir recht bald, dass die US-Amerikaner nur mit kleiner Delegation angereist waren, die Kanadier doch schon ein paar Leute mehr stellten und die Irländer drei Mal mehr Betreuer als Reiter hatten und alle dem Feiern nicht abgeneigt waren. So lernte man sich am ersten Abend mit Bier und Wein kennen und vertiefte die Bekanntschaften beim Tanzen.
Am nächsten Morgen gab es ab 8 Uhr Frühstück und um neun wurden dann die Pferde für die erste Dressurrunde vorgeführt. Alle drei Schweizer starteten gelichzeitig und wurden sowohl einzeln als auch als Team bewertet. Victoria, Maurin und Annick zeigten einen schönen Durchgang und konnten dann entspannt die Konkurrenz beobachten. Nach einem einfach Mittagessen aus Sandwichs erfuhren wir, dass es Annick und Victoria in die zweite Runde am Nachmittag geschafft hatten. Annick zeigte eine schöne Dressurrunde und weckte die schweizer Hoffnungen. Victoria hatte leider kleinere Fehler, doch die Leistungen der Gegner liessen uns totzdem noch an ein doppeltes Glück glauben. Der restliche Nachmittag und der frühe Abend wurde wieder zum Kulturaustausch genutzt. Die Sonne begleitete uns dabei ständig und hinterliess auf den ersten Gesichtern sichtbare Spuren. Dann gesellte sich noch Annicks Schwester Laura zu uns und wir konnten uns mit feinen Grilladen auf den Wild Wild West Abend vorbereiten. Alle erschienen im besten Westernstil zur Party und es wurde wieder viel getanzt. Kurz nach Mitternacht gab es dann auch noch einen Länder-Freestyle-Tanzwettbewerb. Nach kurzer Besprechung lieferten wir eine tolle Show ab und konnten uns am Ende des Abends sogar über den Sieg freuen :-D
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Springens. Nachdem Annick eine gute Leistung zeigte, waren alle gespannt auf Victorias Durchgang. Doch leider hatte ihr Schimmel plötzlich keine Lust mehr auf das Über-Stange-Hüpfen und verweigerte jeglichen Gehorsam. Da er auch nach dem dritten Anlauf seine Meinung nicht geändert hatte, war die Runde leider gelaufen. Schliesslich brachte auch noch Maurin seinen Ritt hinter sich, doch wir bezweifelten ein schweizer Weiterkommen. Nach dem Mittagessen wurde unser Verdacht bestätigt und wir machten uns einen gemütlichen Nachmittag und liessen uns ein paar internationale Spiele beibringen. Die Bar freute sich über den erhöten Bierumsatz, doch das gelbe Getränk rann leider öfters auf Pulli und Hose als die Kehle runter. Und dann stand auch schon der Gala-Abend auf dem Programm. Alle warfen sich in Schale und dann wurden wir zum Restaurant chauffiert. Dort konnten wir uns nach dem Begrüssungs-Prosecco an einem feinen Buffet erfreuen. Gleichzeitig wurden auch die Finalisten bekannt gegeben. Von uns hatte es leider niemand geschafft, wobei Annick als 7. jedoch nur knapp an den Dressurfinals vorbei zog. Doch das hatte keinen grossen Einfluss auf die gute Laune, die überall herrschte. Die Deutschen entdeckten in der Bar nebenan sogar einen Fernseher, der den Eurovision Song Contest übertrug und schlugen nun da ihr Lager auf, um Lena mit ihrem Satellite nur nicht zu verpassen. Wir genossen gerade unser Dessert, als wir durch Jubelrufe auf unsere Kollegen aufmerksam wurde. Lena steuerte direkt auf den Sieg zu und so konnten wir am Ende sogar noch eine Flasche Champagner köpfen. Der Sieg wurde anschliessend auf der Party richtig gefeiert und wir tanzten bis wir rausgeworfen wurden. Doch das war noch kein Grund ins Bett zu gehen, denn wir hatten ja noch immer unseren Partyraum auf dem Hof. Und so wurden die 12 Points noch bis in die Puppen gefeiert.
Am Sonntag konnte man dann in viele kleine Äuglein blicken, die sich mit Müh und Not aus dem Bett quälten. Leider war das Wetter nicht mehr so grosszügig wie die letzten Tage und so schauten wir die Springfinals in leichtem Nieselregen. Zum Aufwärmen gab es dann eine heisse Schokolade und Pizza. Am Nachmittag waren dann auch noch die Dressurfinals und die Preisverteilung. Auch wenn es niemand von den schweizer Reitern ins Final geschafft hatte, so wurden wir doch die Dritten bei der Gruppenwertung. Bronze für die Schweiz!
Mit dieser Leistung, vielen schönen Erinnerung und neuen Freunden machten wir uns am Abend wieder auf den Heimweg und wir waren uns alle einig, dass wir das unbedingt noch einmal wiederholen möchten.
Kommentar schreiben