Seit langer Zeit fand ein Studentenreiterturnier wieder mal ausserhalb Europas, in Übersee, statt. Es waren fünf absolut unvergessliche Tage, in denen auch unsere Schweizer Reiterinnen, trotz eines nur zu 2/3 aus der Schweiz stammenden Teams, überzeugen konnten. Aber alles der Reihe nach…
Leider konnte die Schweiz nicht genügend Reiter davon überzeuge, die lange Reise über den Atlantik in Angriff zu nehmen und in London, Ontario an den Start zu gehen. So kam es, dass unsere Vertreterinnen Nicole und Tanja mit dem aus Irland stammende Chris das AIEC International Team bildeten. Während Nicole und Chris bereits einige Zeit vor den Turnier ins Flugzeug stiegen und sich in New York an den „American Way of Life“ gewöhnten, flog Tanja erst am Mittwochmorgen in Zürich ab und traf gegen 20 Uhr in London ein. Zusammen mit einigen US-Girls ging es dann zuerst mal Richtung Unterkunft auf dem Unigelände der Stadt, bevor es nach kurzem Umziehen dann zu den bereits eingetroffenen Studenten auf die Farm (absolute Traumanlage!) zur „Anything but clothes“- Party ging. Aufgrund der nicht gerade kurzen Anreise, kamen auch nicht allzu viele Betreuer mit nach Kanada und so war zwar eine kleine, aber wie immer partybegeisterte Truppe beisammen. Und so wurde die Party, nachdem wir von einem dieser typisch amerikanischen gelben Schulbusse um 1 Uhr auf den Campus zurückgebracht wurden, einfach in den Zimmern fortgesetzt.
Am nächsten Morgen hiess es dann ab 8 Uhr Morgenessen und um 9 Uhr gings dann mit dem Schulbus J (der uns übrigens die ganze Zeit über herumkutschierte) wieder los in Richtung Farm, wo nach dem Ziehen der Pferde die erste Runde in der Dressur anstand. Bereits als drittes Team gestartet, konnte unser Team danach erstmals einwenig entspannen und das wunderschöne Wetter geniessen. Sowohl Nicole als auch Tanja waren die Besten auf ihren Pferden und schafften es so in die zweite Runde, die nach dem Mittagessen geritten wurde. Da die Ergebnisse erst am nächsten Abend beim Galadiner verkündet wurden, mussten wir uns noch einige Zeit gedulden, um zu erfahren, ob es Nicole oder Tanja ins Halbfinale geschafft haben. Am Abend fuhren wir dann, gekleidet nach dem Motto 80’s, im Partybus in eine der angesagtesten Diskotheken der Stadt, in der bis in die Morgenstunden getanzt wurde. Zurück ging es dann, für die meisten, zu Fuss auf einen angekündigten 10 Minuten Marsch, der dann doch beinahe eine Stunde dauerte. Wie gesagt, für die meistenJ: Chris, Nicole und Tanja entschieden sich fürs Taxi, was im Nachhinein betrachtet auch ziemlich klug war.
Am Freitag stand dann das Springen auf dem Programm. Ausgerechnet heute, am Tag an dem wir draussen Reiten mussten, hatte Petrus entschieden, es wieder mal regnen zu lassen. So war das Anschauen des Parcours mehr eine Wanderung im Sumpf als eine Besichtigung. Zum Glück kam unsere Truppe erst in der zweiten Gruppe zum Einsatz und so konnten sie davon profitieren, dass Petrus uns dann doch noch gnädig gestimmt war und das Regenfass wieder verkorkte. Trotzdem konnte leider nur Tanja die Richterinnen von ihrem Stil überzeugen und schaffte es in die zweite Runde, welche am Nachmittag geritten wurde. Als erste der drei Reiter legte Tanja einen guten Parcours hin, bis zum letzten Spurung, den sie leider riss und schon glaubte, ihre Halbfinalträume wären zerplatzt. Die anderen Reiter rissen jedoch auch mindestens ein Hindernis, und so war kam es wieder auf den Stil an. Wer schlussendlich ins Halbfinal kam, wurde ebenfalls erst am Abend bekannt gegeben. Um 19 Uhr ging es dann in Clubhaus des städtischen Golfclub, in dem wir unseren Galaabend verbrachten und Beerski kennen lernten. Zu unserer grossen Freude schaffte es Tanja sowohl im Springen, wie auch in der Dressur ins Halbfinale. Nicole schaffte es leider nicht.
Samstagmorgen stand das Halbfinal im Springen auf dem Programm. Tanja hatte einen tollen fehlerfreien Ritt, für den sie von allen Seiten grosses Lob bekam. Die Freude hielt jedoch nicht allzu lange an, als verkündet wurde, dass sie disqualifiziert sei, weil sie vor dem Startpfiff gestartet war. Alle Überredungsversuche des Parcoursbauers und sogar der Konkurrenten halfen nicht, die Richterin umzustimmen und so wurde sie lediglich 6., was sie angesichts dessen, dass keiner der anderen sechs Reiter fehlerfrei ins Ziel kam, noch mehr ärgerte. Nun galt es dies abzuhaken und sich auf die Dressur am Nachmittag zu konzentrieren. Leider unterlief ihr ein Programmfehler (*schäme mich ganz doll*) und so schaffte sie es auch in der Dressur nicht in den Final. Am Abend besuchten wir zuerst das Sommerfest in der Stadt und danach ein irisches Pub, in dem sich ganz besonders die Iren heimisch fühltenJ.
Am Sonntag waren dann die Finals zu reiten. Der Abschluss bildete dann wie immer die Preisverleihung. Tanja schaffte es dank zwei sechsten Plätzen auf den zweiten Rang in der Kombiwertung. Unser internationales Team holte Silber sowohl in der Kombi, als auch in der Dressur und wurde dritte im Springen. Nach der Siegerehrung hiess es dann auch schon Abschied zu nehmen. Während Nicole und Chris sich mit dem Auto wieder in Richtung New York aufmachten, um am nächsten Morgen zurück nach Dublin zu fliegen, blieb Tanja zusammen mit einigen British- und US-Girls bis zum nächsten Morgen in London, von wo aus sie dann in die Dominikanische Republik flog, um sich für 10 Tage die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen J.
Es war in jeder Hinsicht ein gelungenes Turnier und wir freuen uns bereits auf ein erneutes Zusammentreffen! Fotos gibt's hier zu sehen!
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